„Das Auge des Chiemgau“ – so hat ein „Poet“ den Taubensee genannt. Diese Schwärmerei kann verstehen und nachempfinden, wer diesen wunderbaren Bergsee, der in einer Einbruchmulde der Rauhen Nadel auf 1138 m Höhe liegt, besucht. Man muss sich allerdings auf eine ausgiebige Tagestour einstellen.Tauben sucht man hier vergebens. Der Name leitet sich von „Daubbn“ ab, so werden in unserer Gegend Krebse genannt, die tatsächlich noch im See zu finden sind. Lassen Sie den Zauber dieses Sees auf sich wirken!
Wollten die Tiroler und die Bayern ihn haben? – Ja, die Grenze verläuft mitten durch die Wasserfläche (Grenzsteine). Doch dem Wanderer und Naturfreund gehört der ganze See.
Der Klassiker aller Bergtouren, die man direkt von Reit im Winkl aus unternehmen kann, ist das Fellhorn.
Woher kommt der Name Fellhorn? – Gewiss nicht von „Fell“ – der Name weist darauf hin, dass der weite Bergrücken waldfrei ist und und von einem „Feld“ von Grasmatten und Almrauschbüscheln bedeckt ist. (Zum „Fell“ kam es durch die bayerische Aussprache von Feld = Fej). Und woher kommt das „Horn“? Wer den Berg von Süden, also vom Waidringer Tal aus anschaut, sieht den Gipfel als aufragendes Horn.
Gehzeiten: Hindenburghütte – Straubinger Haus – Fellhorn – Straubinger Haus – Hindenburghütte = 4 – 4 ½ Stunden Anforderung: Mittelschwere Bergwanderung (570 Höhenmeter) Einkehr: Hindenburghütte, Sulznerkaser, Straubinger Haus. Sehenswert: Anna-Kapelle, Klaubsteinmauern, Kapelle auf der Eggenalm.
3. Dürrnbachhorn – Gratüberschreitung, 1776 m
Das Gemeindegebiet von Reit im Winkl reicht im Osten bis zum Gipfel des Dürrnbachhorns (1776 m). Über seinen Grat verläuft die Landesgrenze zwischen Bayern und Salzburg. An den Bergsteiger stellt das Dürrnbachhorn einige Herausforderungen, die sich aber wegen eines wunderbaren Rundblicks reichlich lohnen: im Norden tief drunten der Weitsee, dahinter die Berge der Chiemgauer Voralpen, im Osten die Kalkstöcke der Berchtesgadener Alpen mit dem Watzmann, im Westen das Kaisergebirge, im Süden die Loferer Steinberge und die Hohen Tauern und zu Füßen die Mulde der Winklmoosalm.
Die Kammerköhr/Steinplatte, bekannt und beliebt als Skigebiet, ist auch im Sommer für Bergsteiger ein lohnendes Ziel. Der Name „Steinplatte“ leitet sich von der glatten, senkrechten Felsflucht her, dem einzigen Trockenriff Europas, das in der Triaszeit aus einem Korallenmeer entstanden ist und in der kalkabscheidende Organismen diesen mächtigen Riffkomplex aufgebaut haben.
Für die Mühen des Anstieges entschädigt am Gipfel die großartige Rundsicht über die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen, die Loferer Steinberge und bis hinein in die Hohen Tauern.
Lange beschauliche Waldstrecken und kurze landschaftliche Glanzlichter sind die Hauptmerkmale dieser ausgiebigen, aber leichten Tageswanderung. Sie führt ins Unkener Heutal am Fuße des 1961 m hohen Sonntagshorns und zum Staubfall, der sich in Wassertröpfchen zerstäubend von den Reifelbergen herab ins Fischbachtal ergießt.
Ziel dieser Wanderung ist das Dürrnbachhorn (1776 m).
Der Weg führt an der Sesselbahn-Talstation vorbei zu den Dürrnbachalmen. Auf dem Weg Nr. 12 gelangen Sie zum Gipfel des Dürrnbachhorns (1776 m). Der steile Aufstieg lohnt sich, denn von dort oben haben Sie einen wunderbaren Blick auf den Weitsee und die Berge der weiteren Umgebung.
In den Latschenfeldern sollten Sie auf dem Weg bleiben, um nicht den Latschendurchtritt zu zerstören.
Der Rückweg ist über die Finsterbachalm möglich. Nach einer teilweise etwas ausgesetzten Gratwanderung und einem Abstieg von ca. 200 Höhenmetern zweigt der Weg Richtung Westen zur Finsterbachalm,
wo es noch sehr natürliche und wertvolle Moor- und Nasswiesenflächen gibt. Dann geht es weiter bergabwärts zurück zur Winklmoosalm.
Eine ausgedehnte Variante ist der Abstieg über die Wildalm zur Winklmoosalm, oder von der Wildalm weiter ins Heutal und dann zurück zur Winklmoosalm.
Wandern auf der Winklmoosalm – Die Natur genießen
Gut gekennzeichnete Wanderwege laden Sie ein.
Tageswanderungen sowie Wanderungen für ein paar Stunden aber auch gemütliche Spaziergänge durch ruhige Bergwälder und sonnige Almwiesen sind hier oben möglich.
7. Rundweg „Winklmoosalm“( 1 Stunde)
Rundweg über 5 km in Richtung Tanzanger, vorbei an der »Muckklause«, ein Bauwerk aus der Zeit der Holztrift in den Saalforsten und über die Mösererstube zurück zur Winklmoosalm.
8. Kammerköhr-Steinplatte (Tageswanderung)
Ziel dieser Wanderung ist die Kammerköhr- Steinplatte (1870 m) auf österreichischer Seite südlich der Winklmoosalm gelegen. Der Weg führt von der Roßhütte auf dem Wanderweg Nr. 18 vorbei am Zigeuner Marterl zur Eibenstockhütte. Dann geht es mit mäßiger Steigung in Richtung Süden über die Grenze nach Österreich zur Schwarzloferalm und weiter zum Parkplatz Steinplatte (1400 m). Von dort aus ist ein Abstecher zum Alpinlehrpfad möglich. Diesen erreichen Sie auf dem Weg bergauf in Richtung Durchkaseralm.
Weiter geht es dann bergauf über die Stallenalm zur weitgezogenen Kammköhralm, vorbei an wunderschönen Alpenblumen und auf dem Wanderweg Nr. 11 bergab zur Möseralmund entlang der Landesgrenze zurück zur Winklmoosalm.
Von der Kammerköhralm wäre ein Abstecher zum Gasthaus Kammerköhr (1650m) lohnenswert. Dort kann man das traumhafte Panorama mit den Loferer Steinbergen, den Hohen Tauern, den Kitzbühler Alpen, dem Wilden Kaiser und den Zillertaler Alpen geniessen. Einen weiten Rundblick hat man auch zum Chiemsee und zu den oberbayerischen Berge.
Wenn man eine gute Kondition hat, kann man von dort aus noch zum Gipfel (1869m) aufbrechen.
9. Heutal-Staubfall-Moarlack (5 Stunden)
Vorbei an der Mösererstube und der Kreuzbrücke geht es leicht bergab ins Heutal (1000m). Von dort aus sollten Sie einen kurzen Abstecher zum imposanten Staubfall (870m) direkt an der Staatsgrenze machen. Dort fällt das Wasser wild staubend 50 Meter in die Tiefe.
In den 30er Jahren und nach dem ersten Weltkrieg war dieser alte Gebirgsweg ein viel benutzer Schmuggelpfad. Am meisten wurde Kaffee, Butter und Mehl nach Deutschland geschmuggelt. Das alte Grenzhäusl ist aber schon längst nicht mehr besetzt und dient heute Wanderern als Unterstellhütte. Vom Heutal geht es dann bergauf zur »Moarlack-Gaststätte« und weiter über Ochsenbrunn zurück zur Winklmoosalm.